Das Maultier und der Maulesel

 

Biologie

Das Maultier ist die Kreuzung eines Eselhengstes mit einer Pferde- oder Ponystute. Der Maulesel ist die Kreuzung eines Pferde- oder Ponyhengstes mit einer Eselstute.
Maultier und Maulesel sind in der Regel nicht fortpflanzungsfähig. Die herausragenden Eigenschaften von beiden Tieren sind Zähigkeit, Langlebigkeit, Ausdauer und Intelligenz.

Geschichte

Zucht und Haltung des Maultiers gehen nachweislich mindestens 3000 Jahre zurück. Bereits in Homers Ilias wird das Maultier erwähnt. Das Maultier war im Altertum vor allem im vorderen Orient verbreitet. Die enge Verknüpfung der Geschichte des Maultiers mit der Kulturgeschichte der Menschheit weist auf die hervorragenden physischen und psychischen Eigenschaften dieses Tieres hin.
Im Mittelalter und in der neueren Zeit gelangten Maultiere in alle Erdteile. In der Schweiz erreichten sie in allen Gebirgsgegenden, aber vor allem in den Kantone Wallis, Waadt, Tessin und Freiburg eine gewisse Verbreitung, hauptsächlich als Lasttiere (Säumerei, Landwirtschaft). Durch die Eisenbahn und die fortschreitende Motorisierung der Landwirtschaft verlor es diese Tätigkeitsbereiche und kam fast nur noch in der Armee, im Train, zum Einsatz. Nach der starken Reduktion des Trains findet es heute vor allem im Freizeitbereich seine Aufgaben.

Einsatz

Maultiere wie Maulesel lassen sich ähnlich wie Pferde in allen Sparten der Reiterei, im Geschirr wie zum Basten einsetzen. Durch ihre körperlichen Gegebenheiten eignen sie sich aber am ehesten fürs Wanderreiten, Fahren und unter dem Packsattel.

Ausbildung

Maultiere sind grundsätzlich nicht anders als Pferde zu behandeln und zu reiten. Bei der Erziehung und Ausbildung ist aber zu beachten, dass Maultiere eigenwilliger, intelligenter und misstrauischer sind als Pferde und deshalb einen respektvollen, aber konsequenten Umgang verlangen. Sie lassen sich ebenso in der klassischen wie in der Westernreiterei ausbilden. Bei der Auswahl von Zaum und vor allem Sattel ist den körperlichen Eigenschaften der Maultiere Rechnung zu tragen (breite Stirne, grosse Ohren, gerader Rücken mit wenig Widerrist).

Halterung und Fütterung

Am wohlsten ist es den Mulis in einem Freilaufstall in Gruppenhaltung. Natürlich lässt es sich aber auch in einer konventionellen Boxenhaltung mit Weidegang halten. Die medizinische Versorgung entspricht derjenigen der Pferde, ebenso die Hufpflege. Bei der Fütterung muss seine Leichtfuttrigkeit bedacht werden. Nur bei hoher körperlicher Leistung braucht ein Maultier neben gutem, eiweissarmem Heu, Stroh und Wasser noch zusätzliches Kraftfutter.